Design Studio 2004
Institut für experimentelle Architektur.Hochbau
Innsbruck University
Annette Erlenwein
Die ehemalige Berliner Mauer markierte jahrzehntelang auf unvergleichlich perverse Art und Weise die Grenze zwischen zwei weltpolitischen Einflusssphären, zwischen zwei unterschiedlichen Staats –und Gesellschaftsmodellen.
Scheinbar willkürlich mäanderte sie durch den Berliner Stadtteppich und markierte , ein je nach Perspektive natürlich unterschiedlich definiertes Innen und Außen.
Aus mehreren parallel zueinander verlaufenden Schichten aufgebaut, konnte sie sich bis auf mehrere 100 Meter aufweiten und ganze Blöcke, Kirchen und Friedhöfe verschlucken..... für Ost wie- Westberliner unerreichbare Leerstellen in der Stadt.
Wie jede Mauer weckte sie die Sehnsüchte und die Phantasien über das was unerreichbar „dahinter" ist.
Auf der Ostseite wurden die Phantasien vom Paradies auf der anderen Seite medial durch das Westfernsehen beflügelt. Auf der Westseite wurden in der Anfangszeit erhöhte Aussichtsplattformen errichtet um wenigstens auf die andere Seite sehen zu können und mit Verwandten und Freunden im Ostteil zu kommunizieren.
Durchlässe und Übergänge die für verschiedene Privilegierte offen standen wie zum Beispiel der Checkpoint Charlie, oder die Bornholmer Strasse wurden zu mythischen Orten.
Noch Jahren nach der Wende kann man den Verlauf der Mauer an vielen Stellen.
In Berlin immer noch erkennen. Der Mauerstreifen ist in weiten Teilen eine Brache.
Das liegt v.a. an den Eigentumsverhältnissen der Grundstücke, die entlang des Mauerstreifens" deutlich ungeklärter sind als in allen anderen Gebieten der ehemaligen DDR.
Paradies kommt aus dem Griechischen und heißt Umzäunung oder Garten.
Aufgabe des Entwurfs war es auf einer dieser innerstädtischen Brachen die früher unzugänglich waren ...Leerstellen inmitten der Stadt ein zeitgemäßes urbanes Paradies zu schaffen....einen Ort für die Sehnsüchte.......
Christian Heilos
Daniela Kröss
Maneul Timmelthaler